Eigenaktivität

Eigenaktivität

ein Aspekt nachhaltigen Lernens

Wir können beobachten, wie Kinder von Geburt an alles aufsaugen, was in ihrer Umwelt geschieht. Ganz offensichtlich ist das menschliche Gehirn darauf ausgelegt, Neues zu erfassen, einzuordnen und zu verarbeiten. Trotzdem scheint manchen Menschen das Lernen sehr leicht und anderen eher schwer zu fallen. Die Versuchung ist groß, in diesen Fällen „nachzuhelfen“ – mit gutgemeinten Angeboten, mit mehr oder weniger sanftem Druck oder auch mit Belohnungen.

Schon sehr lange beschäftigen sich Fachleute mit der Frage, wie Lernerfolge nachhaltig erreicht werden können. Statt auswendig zu lernen und dann zu vergessen, gibt es gute Erfahrungen mit Methoden, die das Verstehen von Lerninhalten in den Vordergrund stellen.

Pädagogische Pionierinnen und Pioniere für den kindlichen Forschergeist

Emmi Pikler hat dafür plädiert, möglichst wenig in die motorische Entwicklung und das Spiel von Kleinkindern einzugreifen. Wenn die Kinder sich beim Spielen, Krabbeln, Klettern usw. als selbstwirksam erfahren konnten, strahlten sie Zufriedenheit und Selbstbewusstsein aus.

Maria Montessori machte ähnliche Beobachtungen: Kindergarten- und Grundschulkinder, welche die Möglichkeit hatten, sich Inhalte mittels geeigneten Materials selbständig anzueignen, sie also im Wortsinn zu be-greifen und dadurch zu verstehen, wirkten auffallend gesammelt, konzentriert und zufrieden.

Für die Arbeit mit Schulkindern und Jugendlichen hat der amerikanische Philosoph und Pädagoge John Dewey schon vor hundert Jahren seine „Projektmethode“ entwickelt, bei der Schülerinnen und Schülern selbständig forschen können, wobei nicht nur das fachliche Verständnis wächst, sondern auch interdisziplinäres Denken und Kooperationsbereitschaft.

Und auch Erwachsene, die selbständig etwas Neues lernen – sei es eine Handwerkstechnik, eine Sportart, eine Technologie oder ein Hobby – erleben: Kein Angebot von außen, kein Kurs und kein Unterricht ist so wirksam wie die intrinsische Motivation.

Wer etwas lernen will, weil es sie oder ihn interessiert, weil sie oder er es braucht, weil es sie oder ihn begeistert, lernt schneller und vor allem nachhaltiger, als wer zum Lernen motiviert, überredet oder gar gezwungen wird. Lernen bedeutet nicht, Fässer zu füllen, sondern Fackeln zu entzünden, soll bereits Heraklit gesagt haben.

Lebenslanges Lernen als menschliches Bedürfnis

Nachhaltiges Lernen entsteht von innen heraus

Letztlich können Menschen sich nur selbst bilden – in der aktiven Auseinandersetzung mit sich und mit ihrer Umwelt. Die Zukunft bilden – Andrea & Markus Eisel Stiftung fördert deshalb Projekte, die selbstorganisiertes und selbstbestimmtes Lernen ermöglichen – Bildung für morgen.

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