Projekt-Infos
Weilburg erinnert e. V.
gegründet 2018
Ansprechpartner: Markus Huth, Vorsitzender
Lokation: Weilburg, Weilmünster, Hadamar (Oberlahnregion, Hessen)
Projekt: Theaterpädagogische Projekte für Jugendliche zur Erinnerung an die NS-Krankenmorde in Weilmünster und Hadamar
Zielgruppe: Schüler-/innen der Jahrgangsstufen 9 – 11 von Schulen aus Weilburg und Umgebung
Unsere Förderung: Beteiligung an den Kosten mit jährlich 5.000 € in den nächsten drei Jahren
Förderzeitraum: 2024 bis 2026
Der Verein „Weilburg erinnert e. V.“ engagiert sich für die Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes und fördert Gedenk- und Bildungsarbeit gegen Rassismus und Antisemitismus. Der Fokus liegt auf historisch-politischer Bildungsarbeit für alle Altersgruppen, um die Erinnerungsarbeit mit aktuellen Themen zu verknüpfen und die Demokratie zu stärken.
Wie in den vergangenen Jahren schon stattgefunden, ist die Durchführung von weiteren theaterpädagogischen Projekten in Weilmünster und Hadamar geplant, bei denen Schüler Theaterstücke über „Euthanasie“-Opfer erarbeiten. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass die Schüler selbst die Texte für ihr Theaterstück verfassen.
Der Projektträger
Weilburg erinnert e. V. setzt sich für eine aktive Erinnerungs- und Gedenkkultur im Andenken an die Opfer des NS-Regimes in Weilburg und Umgebung ein. Der Verein fördert das Gedenken an couragierte Menschen, die sich im Dritten Reich mutig und widerständig gezeigt haben, und arbeitet gegen Rassismus, Antisemitismus und Antijudaismus in der Region. Der Verein konzentriert sich auf historisch-politische Bildungsarbeit für junge Menschen und Erwachsene gleichermaßen, um die Erinnerungsarbeit mit einem Blick auf die Gegenwart zu verbinden und zur Förderung der Demokratie beizutragen.
2024 wurde der Verein „Weilburg erinnert“ für sein ehrenamtliches Engagement zur Förderung einer lebendigen Erinnerungs- und Gedenkkultur im Bundeskanzleramt in Berlin von Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem Sonderpreis von startsocial e. V. ausgezeichnet.
Schultheater-Workshops: Zur Erinnerung an die NS-Krankenmorde in Hadamar und Weilmünster
Für die betroffenen Schüler-/innen in Weilmünster und Hadamar wird in den nächsten Jahren eine passende theaterpädagogische Aufarbeitung der NS-Krankenmorde erarbeitet und umgesetzt werden.
Hauptziel des Projektes ist es, im Rahmen von Schulworkshops theaterpädagogische Projekte mit Schülern durchzuführen. Unter der Leitung der Schauspieler Crischa Ohler und Sief van der Linden vom Theater mini-art e. V. erarbeiten die Schülerinnen und Schüler ein Theaterstück auf der Grundlage der Biografien von „Euthanasie“-Opfern der Tötungsanstalt Hadamar und Hungeranstalt Weilmünster. Das Besondere an dem Projekt ist, dass am Ende ein Theaterstück entsteht, das vollständig von den Schülerinnen und Schülern selbst erarbeitete Texte enthält.
Es ist doch unglaublich, was dort passiert ist!
Schön, dass es ein solches Projekt gibt und die Möglichkeit, die Geschichte vor unserer Haustür aufzuarbeiten.
Teilnehmende des Projektes
Zum Theatermitschnitt auf www.weilburg-erinnert.de (80 Minuten)
Warum wir uns für das Projekt engagieren
Es spricht uns bei diesen Projekten sehr an, dass die Jugendlichen sich mit dem Thema inhaltlich auseinandersetzen und gleichzeitig das Medium Theater ganzheitlich kennenlernen und erleben. Darüber hinaus beteiligen sie sich wesentlich an der Entwicklung des Theaterstücks mit.
Diese Form der Auseinandersetzung bietet den Jugendlichen eine einzigartige Möglichkeit, das Thema intensiv zu erforschen und ihre eigene Perspektive einzubringen. Die Kombination aus inhaltlicher Auseinandersetzung und kreativem Ausdruck macht dieses Projekt zu einer wertvollen Erfahrung, die die Jugendlichen auf verschiedenen Ebenen bereichert und ihnen wichtige Fähigkeiten für ihre persönliche und berufliche Zukunft vermittelt.
Ausblick
Das erste Theaterstück wurde Anfang Juli 2024 in Weilmünster und Hadamar von Schüler-/innen der Weiltalschule Weilmünster aufgeführt. Es war sehr beeindruckend und bewegend zu sehen, wie sich die Jugendlichen mit diesem dunklen Kapitel der NS-Zeit auseinandergesetzt hatten und dies vor Publikum zum Ausdruck brachten.
Wir freuen uns sehr, dieses bedeutsame Projekt auch weiterhin mit zu ermöglichen.
