Projekt-Infos
Lóczy Stiftung für die Kinder, Budapest – Ungarn
gegründet 2014
Pikler-Krippe gegründet 2011
14 Mitarbeiterinnen in der Krippe (pädagogisches und hauswirtschaftliches Personal)
www.pikler.hu
Lokation: Budapest, Ungarn
Die Lóczy Stiftung unterstützt u. a. die Pikler-Krippe in Budapest, Lóczy Lajos utca 3.
Ziel der Stiftung ist die Unterstützung von Eltern, Kindern und Fachleuten durch die Verbreitung der weltweit bekannten Kleinkind-Pädagogik von Dr. Emmi Pikler. Der Krippe angeschlossen ist die Pikler-Werkstatt (Ungarische Pikler-Lóczy Gesellschaft) für Fachleute mit Weiterbildungsangeboten in mehreren Sprachen und der Möglichkeit von Hospitationsbesuchen.
Außerdem werden die Ergebnisse jahrelanger Forschung über die Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern in Filmen und Büchern veröffentlicht.
Projekt: Neuanschaffung von Betten im Außenbereich der Pikler-Krippe
Unsere Förderung
Übernahme der Kosten für 14 Betten im Wert von insgesamt € 5.400
Förderzeitraum: 2022/2023
In der Pikler-Pädagogik hat die Gesundheit der Kinder von Anfang an einen hohen Stellenwert. Im Interesse der körperlichen und psychischen Gesundheit verbringen die Kinder möglichst viel Zeit an der frischen Luft.
Das bedeutet, dass sie in allen Jahreszeiten fast jeden Tag im Außengelände spielen und auch am Nachmittag (bis minus 5 Grad!) draußen in stabilen Betten vor Sonne, Wind und Regen geschützt zum Schlafen hingelegt werden.
Im Laufe der Jahrzehnte sind viele der Gitterbetten im Außengelände inzwischen defekt und nicht mehr reparabel, und die Krippe benötigt dringend neue wetterfeste, stabile Betten.
Der Projektträger
Die „Lóczy Stiftung für die Kinder” arbeitet im Interesse der Kleinkinder – dafür, dass man sie ernst nimmt, dass sie frei spielen und sich frei bewegen können, und dass sie das Zusammenleben mit anderen Kindern auf friedlichem Wege erlernen können.
Sie unterstützt
- finanziell und fachlich die seit 2006 arbeitende Pikler-Krippe, wo erfahrene Kleinkinderzieher/-innen die Kinder betreuen. Fachleute aus vielen Ländern kommen hierher, um den Pikler-Ansatz in der Praxis erleben zu können;
- die sich mit Säuglingen und Kleinkindern beschäftigenden Fachleute und bietet Weiterbildungsmaßnahmen (Seminare, Konsultationen mit Beobachtungen) in Spanisch, Englisch, Französisch, Deutsch und Ungarisch an;
- Familien mit Kleinkindern: Psycholog/-innen, Heilpädagog/-innen, Kinderärzt/-innen und andere Fachleute bieten ihnen Konsultationen, Beratungen, Therapien, Frühinterventionen an;
Die Stiftung arbeitet eng mit der Pikler-Krippe und mit der Pikler-Lóczy-Gesellschaft sowie den weltweit tätigen Pikler-Gesellschaften zusammen, mit dem Ziel, jene Grundsätze und Praxis der Säuglingsbetreuung und Kleinkinderziehung zu verbreiten, welche ihrer Überzeugung und Erfahrung nach die freie Entfaltung der Kinder fördern.
Der Mittagsschlaf an der frischen Luft
Emmi Pikler war Kinderärztin und ihr war neben der freien Bewegung, der Einhaltung fachlicher Ernährungsempfehlungen und der gründlichen kinderärztlichen Begleitung wichtig, dass die kleinen Kinder möglichst viel Zeit an der frischen Luft verbringen. Die Kinder spielen das ganze Jahr über fast jeden Tag an der frischen Luft, wenn möglich sogar mehrmals am Tag, direkt in der Natur, in einem richtigen Garten, wo sie vom Wetter, den Jahreszeiten, von Pflanzen und Tieren umgeben sind.
Die Kinder in der Pikler-Krippe werden nach dem Mittagessen draußen in stabilen Betten zum Schlafen hingelegt und durch ein Dach mit Vorhängen vor Sonne, Wind und Regen geschützt. Für diesen Zweck wurde im Laufe der Jahrzehnte entsprechende Kleidung entwickelt. Leichte Schlafsäcke und Decken für den Sommer und für den Winter spezielle Daunensäcke (ähnlich wie die Winter-Daunenschlafsäcke für die Kinderwagen), Mützen, Handschuhe und Daunendecken schützen sie vor Wärme, Kälte und Wind. Ihr Wohlbefinden und Ruhe wird auch dadurch gesichert, dass die Erzieherinnen sie mit großer Aufmerksamkeit zum Mittagsschlaf vorbereiten: sie werden in Eins-zu-Eins-Situationen und im Dialog miteinander gewickelt, angezogen, zu ihren Betten getragen oder begleitet, und wenn nötig, bleiben sie noch eine Weile bei ihnen und behüten ihren Schlaf.
Bei sehr schlechtem Wetter schlafen die Kinder im Haus und dabei stellen die Krippen-Erzieherinnen immer wieder fest, dass die Kinder draußen tiefer und länger schlafen als im Innenbereich. Nach dem Mittagsschlaf können sich die Kinder ausgeruht und erholt weiter ihren Spiel- und Kontaktinteressen widmen.
Warum wir uns für das Projekt engagieren
Die Kleinkindpädagogik von Dr. Emmi Pikler entspricht vollkommen dem Anliegen unserer Stiftung, Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu unterstützen durch selbstwirksame Erfahrungen in einer vorbereiteten Umgebung mit Erwachsenen, die ihnen zugewandt und mit Zurückhaltung für die eigenen Lösungen begegnen.
Viele Fachleute reagieren verwundert, wenn sie hören, dass die Kinder in der Pikler-Krippe Budapest im Freien ihren Mittagsschlaf halten und fragen nach dem Grund dafür. Vielleicht sollten wir uns daran erinnern, dass wir unsere Kinder im frühen Säuglingsalter oft draußen im Kinderwagen schlafend spazieren fahren. Oder auch Ferienlager und Campingurlaub, bei denen der gesamte Tag draußen verbracht wird, bewirken in der Regel einen erholsamen Schlaf in der Nacht.
Wir kennen die pädagogische Arbeit der Pikler-Krippe in Budapest aus persönlichen Begegnungen und schätzen diesen besonderen Umgang mit den kleinen Kindern und deren Eltern sehr. Wir freuen uns, dass wir einen kleinen Beitrag durch die Finanzierung neuer Betten leisten können und wünschen der Stiftung, der Pikler-Gesellschaft und der Pikler-Krippe, dass sie ihre Arbeit noch lange weiterführen können und noch lange mit allen Interessierten ihr Wissen und ihre Erfahrungen teilen können.
Ausblick
Wir sind für weitere Projekte offen und bereit und freuen uns auf eine gute und lange Zusammenarbeit mit der Lóczy Stiftung für die Kinder in Budapest.
